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Gewonnen und doch verloren

Der EHC Kandersteg I gewinnt nach heroischem Kampf gegen den EHC Bern 96 mit 4:3 Toren, verpasst aber die Playoffs trotzdem.

Abtasten

Die Ausgangslage war klar. Wollten die Kandersteger eine Chance auf die Playoffteilnahme wahren, mussten sie drei Punkte holen. Dieser Druck war anfänglich gut spürbar, die Nervosität bei manchen Spielern merklich spürbar. Die Berner hätten mit einem Sieg ihren 6. Platz in der Tabelle sichern können. So tasteten sich die Mannschaften zu Beginn des Spiels und versuchten möglichst keine Fehler zu machen. Dabei zeigten sich die Einheimischen immer aktiver. Belohnt wurden sie dafür nicht, im Gegenteil. Sie kassierten einigermassen unglücklich den ersten Gegentreffer.


Coast to Coast

Nach der ersten Drittelspause war die Aufwärmphase endgültig beendet. Das Spiel wogte hin und her. Dabei konnten sich die Kandersteger einmal mehr auf ihren überragenden Torhüter Grégory Steiner verlassen. Er hielt sie fast im Alleingang im Spiel. Nach dem Ausgleich schien die Lust auf Offensive für eine gewisse defensive Nachlässigkeit zu sorgen. Diese wurde für einmal nicht bestraft. Noch besser, die Kandersteger konnten erstmals in Führung gehen. Mit dieser schmeichelhaften Führung ging es in die zweite Pause.



Stabil – labil

Die Einheimischen schienen etwas stabiler aus der Pause zu kommen. Ihr Torhüter musste weniger oft eingreifen und sie konnten das Spiel fast ein wenig kontrollieren. Ein wunderschöner Treffer in Überzahl nach einer Kombination dreier Junioren sorgte für ein wenig Polster. Dieses hielt nicht lange. Ein schlechtes Bully in der eigenen Zone und eine mangelhafte Zuordnung führte die Mannschaft zurück in die Labilität. Der Ausgleich der Berner war die logische und verdiente Konsequenz.


0.2 Sekunden

Nun mussten die Kandersteger alles nach vorne werfen. Knapp eine Minute vor Schluss verliess ihr Torhüter sein Gehäuse und das dringen benötige Tor wurde mit sechs Feldspieler angestrebt. Die Sekunde verrannen und Captain Sandro Zurbrügg arbeitet mit letztem Einsatz den Puck vor das gegnerische Tor. Dort stand Gian-Andrea Schranz goldrichtig und netzte 0.2 (!) Sekunden vor Schluss zum euphorisch bejubelten Siegtreffer ein.



Jubel im Hals steckengeblieben

Dieser Jubel währte nicht sehr lange, mussten die Einheimischen erfahren, dass der EHC Rot-Blau Bern-Bümpliz gegen EHC Mühleturnen einen Punkt geholt hatte. Somit verpasst der EHC Kandersteg I zum zweiten Mal in Folge die Playoffs trotz Punktgleichheit aufgrund der negativeren Tordifferenz. Die Freude wich umgehend dem Frust. Die Mannschaft hatte einige gute Möglichkeiten im Laufe der Saison, diesen Punkt zu holen. Sie ging mit diesen zu fahrlässig um und muss daher die Saison schon jetzt beenden.


EHC Kandersteg

Andreas Josi




Matchtelegramm:

EHC Kandersteg – EHC Bern 96 4:3

21.01.2020 Kunsteibahn Kandersteg 20:15

Zuschauer: 85

Schiedsrichter: Diggelmann M. / Smetak M.

Strafen: EHCK 3 x 2 Minuten

EHCB 6 x 2 Minuten

Torschützen: 18. Ruetz O. 0:1; 26. Künzi A. (Strähl M.) 1:1; 38. Schranz G. (Müller) 1:2; 49. Künzi A. (Künzi B., Zurbrügg L.; Ausschluss Bern 96) 1:3; 21. De Kegel 2:3; 55. Ruez J. (Lestander, Ruetz O.) 3:3; 60. Schranz G. (Zurbrügg S.) 4:3


Bilder: Michael Schinnerling

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