In einem offenen Schlagabtausch kassierte der EHC Kandersteg I auswärts gegen den EHC Boll mit 9:6 Toren eine weitere unglückliche Niederlage.
Fahriger Start
Das erste Drittel war geprägt von vielen ungenauen Aktionen. Trotzdem gelang den Gästen aus dem Oberland der Einstieg besser. Bei der ersten von noch einigen schwer nachvollziehbaren Strafen gegen die Kandersteger konnte Jonathan Ryter seinen Speed ausspielen und mittels Shorthander den Führungstreffer erzielen. Leider konnten sie den Ausgleich im selben Boxplay nicht verhindern. Doch schon kurze Zeit später konnten sie erneut vorlegen. Leider war auch diese Freude nur von kurzer Dauer und das Spiel war wieder ausgeglichen. Die nächste Strafe konnten die Gastgeber auch gleich zu ihrer ersten Führung nutzen. Es waren also keine zehn Minuten gespielt und schon waren fünf Treffer gefallen. Hier wurde offensichtlich, dass es sich um zwei eher verunsicherte Mannschaften handelte, die um jeden Preis diese drei Punkte ergattern wollten. Die vielen Fehler auf beiden Seiten waren sicher auch dem geschuldet. Trotz weiteren Chancen hielt das Resultat bis zur ersten Drittelpause.
Powerplay top, drei Minuten flop
Das zweite Drittel konnten die Oberländer noch für 16 Sekunden mit zwei Mann mehr in Angriff nehmen. Sie nutzten diese Möglichkeit ziemlich kaltblütig zum Ausgleich. Eine eigene Strafe überstanden sie schadlos. Schon beim nächsten Powerplay setzten sie einen weiteren Akzent und erzielten den erneuten Führungstreffer.
Eigentlich hätte diese für eine gewisse Ruhe und Gelassenheit sogen sollen. Doch das Gegenteil war der Fall. Es folgten schrecklich gut drei Minuten, in denen die Kandersteger aus jetziger Sicht das Spiel verloren. Sie kassierten auf ziemlich unnötige, ja naive Art und Weise drei Tore und sahen sich somit erstmals mit zwei Toren im Rückstand. Einmal mehr führten einfachste Fehler zu diesen Gegentoren.
Nie aufgesteckt
Für das letzte Drittel hatten sich die Gäste viel vorgenommen. Sie hatten bewiesen, dass sie skoren können. Einen Zwei-Tore-Rückstand aufzuholen ist im Eishockey absolut machbar. Doch schon nach gut einer Minute war dieser auf drei Längen angewachsen. Und knapp zehn Minuten vor Schluss mussten die Kandersteger einen weiteren Treffer hinnehmen. Aber sie bewiesen Moral. Innerhalb von 90 Sekunden verkürzten sie erneuet auf zwei Tore. Sie warfen alles nach vorne, kämpften aufopferungsvoll wie auch unglücklich. Ein weiteres Mal sollte es nicht sein und auch dieses Spiel ging auf eine sehr ärgerliche Art und Weise verloren. Zumindest der nicht erlahmende Kampfgeist widerspiegelt eine funktionierende Mannschaft.
Am Dienstag folgt zuhause die grosse Herausforderung gegen den SC Bönigen, einen der Gruppenfavoriten. Schon am kommenden Samstag treffen die Oberländer auf den EHC Rot-Blau Bern-Bümpliz, einen Gegner in ihrer Reichweite. Ein Erfolgserlebnis würde der arg gebeutelten Mannschaft sicher guttun.
EHC Kandersteg
Andreas Josi
Matchtelegramm:
EHC Boll - EHC Kandersteg I 9:6
07.12.2019 Sportzentrum Wislepark, Worb 17:15
Zuschauer: 61
Schiedsrichter: Bauer S. / Schéda A.
Strafen: EHCB 7 x 2 Minuten
EHCK 7 x 2 Minuten
Torschützen: 4. Ryter (Zurbrügg L.; Ausschluss Künzi I.) 0:1; 4. Schmocker (Flückiger, Hauser; Ausschluss Künzi I.) 1:1; 6. Fankhauser (Josi) 1:2; 7. Schmocker (Stalder, Hauser) 2:2; 10. Stalder (Ausschluss Josi) 3:2; 21. Schranz G. (Zurbrügg S.; Ausschluss Pfäffli, Bigler) 3:3; 26. Schranz G. (Murer, Wandfluh; Ausschluss Furrer) 3:4; 28. Andrist 4:4; 31. Rolli 5:4; 32. Andrist (Gerber) 6:4; 42. Pfäffli (Hauser) 7:4; 50. Williams (Bigler) 8:4; 51. Schranz (Zurbrügg S.) 8:5; 52. Zurbrügg S. (Schranz G., Fankhauser) 8:6; 60. Rolli (Andrist) 9:6
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