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Kalt geduscht

Die grosse Euphorie der Kandersteger wurde im ersten Playoffspiel arg gedämpft. Sie verloren auswärts gegen den HC Mühleturnen diskussionslos mit 1:7 Toren.

Die grosse Euphorie der Kandersteger wurde im ersten Playoffspiel arg gedämpft. Sie verloren auswärts gegen den HC Mühleturnen diskussionslos mit 1:7 Toren.


Nervöser Start

Die lange Playoffabsenz des EHC Kandersteg zeigte sich in verschiedene Facetten. Die Vorfreude auf diese Spiele war allenthalben zu spüren. Alle Spieler waren bis in die Haarspitzen motiviert. Nach dem Rückschlag in den Testspielen wurde gut trainiert, wenn auch wieder in unterschiedlicher Besetzung. Zu Beginn des Spiels war aber die Nervosität bei (zu) vielen Spielern erkennbar. Auch die Unparteiischen schienen noch nicht in den Playoffs angekommen. Ihre Regelauslegung war, gelinde gesagt, gewöhnungsbedürftig. Oder anders ausgedrückt war keine Linie erkennbar. Die ersten zwei (Phantom-) Strafen sprachen sie gegen die Gäste aus. Diese wurden von den Mühleturnern eiskalt ausgenutzt. Ziemlich neben den Schuhen liessen die Kandersteger sie weiter zu sehr gewähren. Ohne die mirakulösen Paraden von Grégory Steiner wäre das Resultat nach 20 Minuten noch brutaler als 0:4 ausgefallen.


Stabilisierung

Im zweiten Drittel versuchten die Kandertaler zu ihrem Spiel zurückzufinden. Das heisst, intensives Forechecking und einfaches, konsequentes Abschirmen des eigenen Tores. Dies gelang viel besser als in den ersten 20 Minuten. Die Verunsicherung war aber noch nicht ganz abgelegt. Vor allem in den sich bietenden Überzahlsituationen wurde dies offensichtlich. Phasenweise waren in diesen die Gäste Torgefährlicher. Trotzdem konnten die Gäste, wie auch im ersten Drittel, vereinzelt die eine oder andere Torchance erspielen. Aber auch dabei fehlte die letzte Überzeugung. Somit resultierte ein 0:0 im zweiten Drittel.


Kurzer Lichtblick

Nach einem weiteren Gegentreffer, bei dem die Kandersteger Verteidigung unvorteilhaft aussah, war nun die Reihe an ihnen. Der nominell dritte Block setzte das um, was in solchen Spielen gefragt ist. Scheibe unkompliziert in das gegnerische Drittel bringen. Anschliessend ein Schuss aufs Tor und dort Verkehr und hartnäckiges nachsetzten. Resultat war ein erkämpftes Anschlusstor, das den Gästen noch einmal Energie injizieren sollte. Leider kassierten sie postwenden wieder einen Treffer. So war dies ein kurzes Aufleuchten und die Chance, die Mühleturner zumindest ein wenig zu ärgern vertan.


Playoffmodus

Das 1:7 tönt auf den ersten Blick brutal. Zumindest in den ersten 20 Minuten fanden die Kandersteger nicht zu ihrem Spiel und waren zum Teil sogar überfordert. Aber nicht alles war schlecht, in kurzen Phasen sah man den richtigen EHC Kandersteg. Das positive am Playoffmodus ist, dass dies trotz allem einfach ein Sieg bedeutet. Somit steht die Serie 0:1 und am Samstag können Kandersteger die Serie auf eigenem Eis schon wieder ausgleichen. Dafür müssen sie die Nervosität ablegen und zurück zu ihrem einfachen, kompromisslosen wie auch körperbetonten Spiel finden. Die Mannschaft hat in dieser Saison schon einige Male gezeigt, dass sie sich gegen nominell stärkere Teams durchsetzen kann. Die Moral und Zuversicht beim Staff wie bei den Spielern stimmt.


EHC Kandersteg

Andreas Josi



Matchtelegramm: HC Mühleturnen – EHC Kandersteg 7:1

01.02.2022 Sportzentrum Sagibach 20:15

Zuschauer: 63

Schiedsrichter: Hirschi A. / Hofer R.

Strafen: HCM 6 x 2 Minuten

EHCK 12 x 2 Minuten

Torschützen: 3. Baumgartner (Niederhauser T., Niederhauser K.; Ausschluss Stoller) 1:0; 10. Zumstein (Segessenmann, Baumgartner; Ausschluss Zurbrügg) 2:0; 13. Baumgartner (Reber) 3:0; 17. Loretan (Spring, Marti) 4:0; 44. Joch (Rychener) 5:0; 49. Mumenthaler (Josi) 5:1; 49. Künzi M. (Rychener, Zumstein) 6:1; 53. Baumgartner (Segessenmann) 7:1;


Bild: Michael Schinnerling



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