An der Hauptversammlung des EHC Kandersteg Anfang Mai gab es nur zufriedene Gesichter. Ein Grund dafür: Die Jugend hat eine sensationelle Saison hinter sich.
«Die erste Mannschaft hat sich statistisch gesehen in kleinen Schritten positiv entwickelt», so EHC-Präsident Christoph Rauber zum Beginn der HV. «Es gilt nun, diesen positiven Trend fortzuführen. Ein harter Kern besteht, was eine gewisse Kontinuität sicherstellt.» Zusätzliche Impulse durch einige erfahrene Schlüsselspieler wären jedoch wichtig, fuhr Rauber fort. «Neuzuzüge sind allerdings eine Herkulesaufgabe, wir stossen dabei in verschiedener Hinsicht effektiv an unsere Grenzen.»
Die weiterhin guten Zuschauerzahlen an den Heimspielen würden bestätigen, dass der Kampfgeist und die Leidenschaft auf dem Eis durchaus Anhänger finden, führte Rauber weiter aus. «Die erste Mannschaft wird nächste Saison wieder in der 2. Liga spielen und wir bauen dank dem Trainerduo Andi Augsburger und Markus Fankhauser weiterhin auf unsere Leistung auf.» Aber auch die zweite Mannschaft – wie auch die Senioren – seien wichtige Stützen des Vereins. «Sie konnten mit schmalen Kadern einen gut organisierten Trainings- und erfolgreichen Spielbetrieb sicherstellen.»
Gute Zeiten im Nachwuchsbereich
«Der EHC Kandersteg ist ein Ausbildungsclub und die Aktivmannschaften werden zum grössten Teil aus dem eigenen Nachwuchs rekrutiert», so Rauber. «Hier müssen wir unsere Ressourcen gezielt einsetzen, um auch später davon profitieren zu können.»
Die erfolgreiche Bilanz der Saison war unter anderem von Finaleinzügen und dem Gewinn der Meisterschaft gekrönt. Vor diesem Hintergrund wurden das Mitgliederwachstum und auch die positive sportliche Entwicklung im Nachwuchsbereich durch die Anwesenden mit Freude zur Kenntnis genommen. Es sei das Verdienst des Nachwuchschefs Mathias Rösti, der mit seinem Trainerstab sowie den Helfern und Funktionären hervorragende Arbeit leiste, führte der Präsident aus. Zudem sei mit der neuen Partnerschaft mit dem Schlittschuhclub Unterseen-Interlaken eine klare Vorwärtsstrategie erkennbar, aber auch mit dem EHC Adelboden werde man weiterhin situationsbezogen zusammenarbeiten.
Eigentlich ist hier also alles in Butter – oder doch nicht? Einen Wermutstropfen gibt es. Die gestiegenen Energiekosten schlagen sich massiv in der Eismiete nieder, was das Ergebnis der Jahresrechnung wie auch das Budget für die kommende Saison negativ beeinträchtigt. Um mittel- und langfristig einen ausgeglichenen Finanzhaushalt gewährleisten zu können, wird ein zusätzlicher Vereinsanlass geprüft. Mögliche Ideen von einzelnen Mitglieder seien dazu bereits beim Vorstand eingegangen, war zu erfahren
Verabschiedungen und Ehrungen
Wiedergewählt für zwei Jahre wurde Silvia Stoller, die seit 2018 die Finanzen des Vereins verantwortet. Auch Mathias Rösti wurde als Nachwuchschef bestätigt. Für ihre Leistung wurden der abtretende Sportchef Toni Rauber sowie die beiden Spieler Tino Wandfluh und Andreas Josi geehrt und zugleich verabschiedet. Das Amt des Sportchefs wird im Sinne der Nachfolgeplanung vorstandsintern von Toni Stoller übernommen.
Christian Schmid hat sich als stiller Schaffer und langjähriges Mitglied um den EHCK verdient gemacht. Seit rund 40 Jahren ist Schmid im Club und hat dort alle möglichen Stationen durchlaufen. «Christian hatte seine Stärken auf und auch neben dem Eis», lobte Rauber. «Seine Fähigkeiten in administrativen und organisatorischen Belangen blieben nicht unbemerkt. 12 Jahre war er im Vorstand, 15 Jahre Organisator des Lottomatchs, hinzu kommt die Mitarbeit in unzähligen Arbeitsgruppen und OKs von Vereinsanlässen, an denen er massgeblich mitwirkte.» Mit tosendem Applaus wurde Schmid zum Ehrenmitglied ernannt.
Michael Schinnerling
Frutigländer
Bildquelle: Michael Schinnerling
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