Der EHC Kandersteg I erzielte mit einer Willensleistung den ersten Vollerfolg der laufenden Saison und schlug auswärts den EHC Rot-Blau Bern-Bümpliz mit 4:2 Toren.
Eine enge Kiste
Die Gäste aus dem Oberland wollten die guten Erlebnisse aus den vergangenen Spielen mitnehmen und von Anfang an den Tarif durchgeben. Dies gelang ihnen in den ersten Minuten gar nicht mal so schlecht. Sie konnten sich ein paar gute Torchancen erarbeiten. Doch schon im ersten Drittel fanden die Berner immer besser ins Spiel. Torhüter Grégory Steiner strahlte aber eine unglaubliche Sicherheit aus und konnte von ihnen nicht bezwungen werden. Er sollte auch für den Rest des sehr engen Spiels eine entscheidende Rolle spielen.
Im zweiten Drittel hielt das allzu bekannte Tief der Kandersteger Einzug. Die weiten Wege beim Spielerwechsel behagten ihnen einfach nicht. Zudem stellten die Berner ihre Spielweise um wechselten auf ein offensiveres System. Immer wieder konnten sie in den Rücken der Oberländer Defensive laufen und so Lücken in deren Abwehrdispositiv reissen. Dies führte zu mehr guten Chancen der Gastgeber. Kurz vor Ende kulminierte dies in einen Lattenschuss. Doch für einmal war das Glück auf der Seite der Kandersteger, aber dies mussten sie sich hart erkämpfen.
Powerplay entscheidend
Zu Beginn des letzten Drittels konnten die Gäste mit einem Mann mehr auflaufen. Nachdem bei den ersten Überzahlsituationen nichts zusammenpasste und mehr noch die Gastgeber die besseren Chancen hatten, wurde die zweite Drittelspause für eine Anpassung des Überzahlspiels genutzt. Dies fruchtete unmittelbar und die vielumjubelte Führung war Tatsache. Doch wie schon so oft standen sich die Kandersteger selbst vor dem Glück. Nachdem sie im zweiten Drittel eine Strafe wegen zu vieler Spieler auf dem Eis kassierten, brachten sie es zu Stande, während gefühlten 30 Sekunden mit einem Spieler weniger auf dem Eis zu agieren. Dies konnten Berner zum nicht unverdienten aber völlig unnötigen Ausgleich nutzen. Wie schon öfters in dieser Saison zeigten die Gäste grosse Moral. Schon die nächste Strafe nutzen Sie resolut zur erneuten Führung aus.
Alles oder nichts
In der Schlussphase mussten die Gastgeber alles auf eine Karte setzen. Schon drei Minuten vor Ende des dritten Drittels ersetzten sie ihren Torhüter durch einen sechsten Feldspieler. Durch die aufopferungsvolle Defensivarbeit und der nötigen Brise Cleverness konnten die Kandersteger zwei Mal ins verwaiste Tor einnetzen. Da konnte auch der Anschlusstreffer die Oberländer Party nicht mehr aufhalten. Alles für diese, nichts für die Berner.
Kampf, Wettkampfglück und ein im letzten Drittel funktionierendes Powerplay bescherte dem EHC Kandersteg I den ersten Dreierpack der Saison. Dass die Schiedsrichter ihnen auch noch eher gut gesinnt waren, passte ins Bild. Dies hatten sie sich aber mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und einem überragenden Torhüter auch redlich verdient.
EHC Kandersteg
Andreas Josi
Matchtelegramm:
EHC Rot-Blau Bern-Bümbliz - EHC Kandersteg I 2:4
14.12.2019 Kunsteisbahn Weiermannshaus, 17:00
Zuschauer: 65
Schiedsrichter: Brunner R. / Dobler F.
Strafen: EHC Rot Blau 4 x 2 Minuten
EHCK 3 x 2 Minuten
Torschützen: 41. Schranz G. (Zurbrügg S., Rieder; Ausschluss Thalmann) 0:1; 47. Wäfler (Lienhard) 1:1; 55. Zurbrügg S. (Künzi I., Schranz G.; Ausschluss Althaus) 1:2; 57. Zurbrügg L. 1:3 (Empty net) 1:3; 59. Zurbrügg S. (Schranz G.; Empty net) 1:4; 60. Althaus (Bohren, Thalmann) 2:4
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