In einem packenden und spannenden Spiel schlug der EHC Kandersteg den viertplatzierten EHC Brandis mit 4:3 Toren nach Penaltyschiessen.
Dem Gegner einen Schritt voraus, hier Noah Rieder (36). (Quelle: Michael Schinnerling)
Verflixter Start
Nach der Niederlage in der Oberlangenegg wollten die Kandersteger die dort gezeigten, guten Ansätze über die ganzen 60 Minuten umsetzen. Doch zum wiederholten Mal hatten sie zu grossen Respekt vor einer Spitzenmannschaft ihrer Gruppe. Sie liessen die verspielten Gäste aus Brandis zu sehr gewähren. Dies nutzen diese Freiheiten ziemlich abgeklärt aus. Ohne gross überzeugen zu müssen, gingen sie mit zwei Toren in Führung.
Besinnung auf Stärken
Doch die Gastgeber kratzten die Kurve schon bald und besannen sich auf ihre Stärken. Sie suchten die Zweikämpfe konsequenter und setzen dabei ihren Körper hart aber fair ein. Dies behagte dem Gegner offensichtlich nicht. Dieser wiegte sich vielleicht auch schon wenig in falscher Sicherheit. Jedenfalls konnte Martin Lengacher zum psychologisch wichtigen Zeitpunkt kurz vor der ersten Drittelspause den Anschlusstreffer verbuchen.
Er war mit seinem Bruder auch am Ausgleich beteiligt. Dieser war mehr als verdient, verloren die Einheimischen auch nach dem Rückstand den Glauben an ihre Fähigkeiten nie. Die ganze Mannschaft konnte die Fehlerquote tief halten. Wenn sich trotzdem ein solcher einschlich, konnten sie sich auf einen grossartig aufspielenden Torhüter Nael Djerrah verlassen.
Turbulente Schlussphase
Auch im letzten Drittel konnten die Kandersteger die Pace der Gäste problemlos mitgehen. Mehr noch, die konnten knapp zehn Minuten vor Schluss die erstmalige Führung erzielen. Nicht ganz überraschend, verloren sie den Faden ein wenig. Die Mannschaft konnte in dieser schwierigen Saison nicht allzu viel Erfahrungen mit solchen Situationen sammeln. Anstatt ihr Spiel mit viel Vertrauen weiter- und ihr aggressives Eishockey durchzuziehen, versuchten sie, das Resultat über die Zeit zu retten. Das Trainerduo versuchte dies in ihrem Timeout zu korrigieren. Doch der Druck der Unterländer wurde mehr und mehr und daraus entstand der sicher nicht unverdiente Ausgleich. Dass dieser 6.8 Sekunden vor Schluss fiel, machte ihn doch einigermassen ärgerlich.
Kunstvolles Ende
Doch auch dies konnten die Gastgeber nicht aus der Bahn werfen. In der Verlängerung konnten sie zwar die einzige (!) Strafe des Spiels nicht ausnutzen. Die Lotterie Penaltyschiessen entschieden sie dann aber für sich. Captain Tino Wandfluh, mit einem Tor und einem Assist in der regulären Spielzeit schon sehr auffällig, schob nach einer tollen Finte den Puck einhändig gekonnt ein. Da Nael Djerrah makellos blieb, explodierte die Spielerbank der Kandersteger. Zwei wichtige Punkte auf dem steinigen Weg zu Klassenerhalt konnten zu Recht gefeiert werden.
Andreas Josi
EHC Kandersteg
Matchtelegramm EHC Kandersteg - EHC Brandis 4:3 n.P.
13.01.2024, Kunsteisbahn Kandersteg
Zuschauer 90
Schiedsrichter Bohnet A. / Fankhauser P.
Strafen EHCK 0x 2 Minuten
HCM 1x 2 Minuten
Torschützen 5. Brunner (Widmer) 0:1; 17. Jegen (Iseli) 0:2;
20. Lengacher M. (Müller, Künzi) 1:2; 28. Wandfluh T. (Lengacher P.,
Lengacher M.) 2:2; 51. Schranz (Wandfluh T.) 3:2;
60. Hirsbrunner (Iseli, Rüfenacht) 3:3; 4:3 Penalty durch Wandfluh T.
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