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Aus Respekt erstarrt

Im ersten Heimspiel der jungen Saison verlor der EHC Kandersteg gegen einen abgeklärten SC Freimettigen zu klar mit 2:8 Toren.

Vorsätze

Bereit wollten sie sein. Körperbetont wollten sie spielen. Dem Gegner den Schneid abkaufen wollten sie. Leider waren dies nur gute Vorsätze der Kandersteger. Die Umsetzung war mangelhaft. Gegen einen überheblichen Gast holten sie zu wenig Zählbares. Schon beim dritten Angriff geleiteten sie den Gegner mehr oder weniger in ihr Drittel und luden diesen in der gefährlichsten Zone zum Anschluss ein. Solche Geschenke nahmen die erfahrenen Freimettiger gerne an. So stellten die die Gastgeber in ihrem ersten Powerplay zu wenig geschickt an und luden zum zweiten Mal zum Einnetzen ein. Als die Gäste ihrerseits mit einem Mann mehr – wenn auch glücklich – den dritten Treffer erzielten, waren die Einheimischen vorerst bedient.


Schwaches Powerplay

Die auf dem Matchbericht aufgeführten zwei Tore der Gastgeber täuschen über einen der eklatantesten Mängel des Spiels hinweg – das Überzahlspiel. Hier passte selten etwas zusammen. Das Timing, die Lauf- und Passwege sowie die Passqualität waren grösstenteils einfach nur schwach. Mit jeder missratenen Aktion sank das Selbstvertrauen und die Negativspirale drehte schneller und schneller. Die Gäste nahmen doppelt so viele Strafen wie die Kandersteger, der Ertrag daraus zu tief. Hier sei noch erwähnt, dass es für die Freimettiger wohl kein Ruhmesblatt ist, gegen den vermeintlich kleinen EHC Kandersteg so viele Strafen zu holen. Dies ist wohl einer gewissen Arroganz geschuldet.

Mit ihrer Klasse, die sie immer wieder aufblitzen liessen, hätten sie dies gar nicht nötig. Mit einer gewissen Leichtigkeit fanden sie regelmässig Lücken in der zu Oft wenig kompakten und schlecht gestaffelten Abwehr der Gastgeber.


Chance vertan – Mankos erkannt

Der überhebliche Auftritt der Gäste hätte vieles ermöglichen können, vielleicht sogar einen Punktgewinn für die Einheimischen. Doch sie verpassten es, mit demselben Selbstvertrauen und derselben Überzeugung aufzutreten, wie sie in der vergangenen Saison Bönigen und Mirchel schlagen konnten. Mannschaft und Staff scheinen aber die Zeichen erkannt zu haben und sind bereit, weiter hart an sich zu arbeiten. Wenn die Kandersteger etwas in der vergangenen Saison bewiesen haben, dann ihre Bereitschaft den Kampf anzunehmen. Nun müssen sie das zarte Pflänzchen Selbstvertrauen giessen, hegen, pflegen und sukzessive aufbauen. Gepaart mit dem nötigen Kampfgeist ist die Rückkehr auf die Siegerstrasse nur noch eine Frage der Zeit.


Andreas Josi

EHC Kandersteg


Matchtelegramm EHC Kandersteg - SC Freimettigen

15.10.2022 Kunsteisbahn Kandersteg

Zuschauer 86

Schiedsrichter Hirschi A. / Früh P.

Strafen EHCK 6x 2 Minuten

SCF 12x 2 Minuten

Torschützen 2. Hofstetter (Schenkel, Streit) 0:1; 5. Schenkel (Hofstetter; Ausschluss Kachramanow!) 0:2; 12. Hofstetter (Baumgartner, Lüthi; Ausschluss Mumenthaler) 0:3; 30. Müller (Künzi A., Mumenthaler; Ausschluss Ryser) 1:3; 34. Glauser 1:4; 38. Beutler (Glauser) 1:5; 43. Hofstetter (Schenkel, Streit) 1:6; 45. Waber (Ryser, Lüthi) 1:7; 49. Müller (Ausschluss Dubach, Eberle) 2:7; 56. Kachramanow (Dubach, Glauser; Ausschluss Schranz) 1:8

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