Knapp war es und der Puck fiel nicht auf die Seite der Kandersteger. So verloren sie gegen den HC Mühlethurnen mit 1:2 Toren.
Verdienter Treffer für den EHC Kandersteg. (Quelle: Michael Schinnerling)
Gut angeknüpft
Das Selbstvertrauen der Gastgeber war durch den ersten Sieg der Saison deutlich gestärkt. Sie konnten an die Leistung gegen die Berner anknüpfen und hatten den HC Mühlethurnen über weite Strecken gut im Griff. Mit einigen kernigen Checks wurde diesen den Schneid abgekauft. Setzten sich die Gäste im ersten Drittel trotzdem einmal durch, wurde ihre Abschlüsse eine sichere Beute des Kandersteger Torhüters Janis Chatelain. Sie konnten ihrerseits nicht ganz so viele Anschlüsse verzeichnen, einige waren aber gefährlich genug und hätten ein Tor verdient gehabt. Leider wurde der Führungstreffer durch Sunny Rauber – zu Unrecht – durch die Unparteiischen aberkannt. Wer weiss, wie sich das Spiel mit einer Führung im Rücken entwickelt hätte.
Kleine Unachtsamkeit
Die Oberländer konnten auch im zweiten Drittel sehr gut mithalten. Trotzdem schlich sich der eine oder andere Fehler ein. Immer wenn die Zuordnung in der eigenen Zone nicht konsequent und diszipliniert eingehalten wurde, konnten sich die cleveren Gäste Torchancen erarbeiten. Eine solche Szene führte zu deren Führung. Der designierte Gegenspieler des Torschützen bewegte sich gefühlt 20 Meter entfernt in der anderen Ecke der Verteidigungszone. Der verdeckt abgegebene, präzise Schuss fand von der blauen Linie den Weg ins Tor. Es waren aber immer noch fast 30 Minuten zu spielen und die Einheimischen liessen sich durch diesen Rückschlag nicht beirren.
Grösstes Problem nicht gelöst
Im Schlussdrittel versuchten die Kandersteger noch einmal alles um die nicht wirklich überzeugenden Mühlethurner zu übertrumpfen. Sie kämpften und versuchten Druck auf das gegnerische Tor zu entwickeln. Zum wiederholten Mal zeigte sich dabei ihre grösste Schwäche, die offensive Durchschlagskraft. Sie können vielfach einfach zu wenig valable Torchancen kreieren. Haben sie sich solche erarbeitet, fehlt ihn zu oft die nötige Abgeklärtheit und Kaltschnäuzigkeit. Das einzige Tor, dass sie sich gutschreiben lassen konnten, war sinnbildlich dafür. In Überzahl arbeitet Martin Lengacher einen Abpraller mit Hartnäckigkeit und viel Wucht ins Tor. Leider war dies der Anschlusstreffer. Nach einem schwachen Schuss von der blauen Linie und einer zu offensiven Aufstellung kassierten die Gastgeber mittels Konter das 0:2. Trotzdem fehlte am Schluss ohne Torhüter und mit einem Mann mehr auf dem Feld noch einmal nur ein Quäntchen zum Ausgleich.
Pause zum falschen Zeitpunkt
Für die Einheimischen kommt die Pause nach dem letzten Spiel des Kalenderjahres eher ungelegen. Sie konnten in den letzten drei Spielen viele gute Szenen kreieren. Sir wirken defensiv gefestigter und lassen sich durch Unwägbarkeiten nicht allzu sehr aus der Bahn werfen. Die Baustelle in der Offensive ist noch nicht bereinigt. Trotzdem sollten die letzten Auftritte Grund zu Optimismus liefern. Hoffentlich können die Kandersteger die Fortschritte im neuen Jahr bestätigen. Am 6. Januar steht mit dem EHC Oberlangenegg auswärts ein schwerer Brocken an.
Andreas Josi
EHC Kandersteg
Matchtelegramm EHC Kandersteg - HC Mühlethurnen 1:2
23.12.2023, Kunsteisbahn Kandersteg
Zuschauer 105
Schiedsrichter König B. / Hofer R.
Strafen EHCK 2x 2 Minuten
HCM 4x 2 Minuten
Torschützen 30. Rauch (Zysset) 0:1; 46. Hügi (Künzi) 0:2;
51. Lengacher (Ausschluss Corbetti) 1:2
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